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Cat Person

Ich mag ja ganz gerne abstruse Geschichten, Verwirrungen und Tabubrüche, aber diese Sammlung an Kurzgeschichten war dann stellenweise doch ein bisschen zu viel von allem und gleichzeitig nicht genug. Aber trotz den verstörenden und abgeneigten Gefühlen, konnte ich nicht davon ablassen, es zu Ende zu lesen und es hat doch immer wieder in kleinen Nuancen geschafft, mich zu packen.

 

Kristen Roupenian ist bekannt für die titelgebende Story "Cat Person". Die ist auch echt ziemlich gut, sowie auch noch andere in diesem Band. Neben der Titelstory waren "Look at your Game, Girl", "Matchbox Sign" und "Beisserin" meine Favoriten, die meisten anderen fand ich dagegen eher schwach.

 

Meinem Empfinden nach sind viele der Geschichten einfach nur sinnlos abgedreht und lösen nur Verwirrung aus. Ich hatte beim Lesen manchmal das Gefühl, die Autorin versucht jetzt so krass wie möglich zu erzählen, ohne, dass dahinter einen inhaltlicher Sinn steckt. Klar, nicht jede Geschichte muss auf 3 Ebenen interpretierbar und bis in die Tiefen verstrickt sein, aber komplett inhaltsleer und random sollte es eben auch nicht sein.

 

Ich habe dieses Band mit gemischten Gefühlen gelesen und weiß auch jetzt immer noch nicht so recht, ob ich es empfehlen würde oder nicht. Denn da waren immer wieder Geschichten dabei, die mir super gefallen haben, aber auch welche, die ich wirklich als unnötig "extrem" empfand. Von den expliziten Inhalten hätte sich vielleicht noch eine Content Warnungen am Anfang gelohnt.

 

Diese Sammlung ist definitiv ein aufregendes Leseerlebnis, das Gefühle von Anziehung und Abstoßung im selben Moment auslösen kann.



Cat Person

 

von Kristen Roupenian

aus dem Amerikanischen übersetzt von Nella Beljan und Friederike Schilbach

 

erschienen 2019 bei Blumenbar


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