Milch Blut Hitze

Das Debüt „Milch Blut Hitze“ von Dantiel W. Moniz erschien ziemlich häufig in meinem Feed und wurd hoch gelobt, so dass ich schon ziemlich hohe Erwartungen hatte. Ich habe ein bisschen gebraucht, um in den Stil der Kurzgeschichten reinzukommen, jetzt will ich aber einfach nur noch mehr von der Autorin lesen. 

 

Im Mittelpunkt der Geschichten stehen Schwarze Protagonist*innen aus der unteren Gesellschaftsschicht, die Abgründe und Tiefen ihres Inneren in dem sonst so sonnigen Florida. Mit ihrem feinfühligen Blick rückt Moniz ihre Leser*innen in die intimen Abgründe ihrer Charaktere heran, die sie in konkrete Worte packt. 

 

Meine Favoriten unter den insgesamt 11 Kurzgeschichten sind die titelgebende Story Milch Blut Hitze, Festmahl, Die Herzen unserer Feinde, Substanz und Materie und Almanacht der Knochen. Umso länger die Geschichten waren, desto besser haben sie mir gefallen, was auch das Potenzial der Autorin für mich beweist. Moniz schafft es trotz der Kürze der Storys Charaktere mit Tiefe zu zeichnen und ihre Geschichten hinterlassen einen eindrücklichen Nachhall.

 

Alle Geschichten stehen für sich, haben aber doch verbindende Elemente, wodurch das Essayband ein rundes Gesamtbild abgibt. Was ich auch ein sehr cooles Detail fand: Die Motive der titelgebenden Story Milch, Blut und Hitze tauchen in den Geschichten immer wieder wie kleine Easter Eggs auf. 

 

Eine intensive Lektüre, die eine zugleich elektrisierende und düstere Stimmung hinterlässt. Moniz'  beweist mit ihrem Debüt viel literarisches Potential, bitte mehr davon!



Milch Blut Hitze

von Dantiel W. Moniz

 

aus dem Englischen übersetzt von Claudia Arlinghaus und Anke Caroline Burger

erschienen 2022 beim Verlag C.H.Beck

 

Rezensionsexemplar / unbezahlte Werbung


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