"Die Art, wie wir uns etwas vorstellen, beeinflusst die Art, wie es Macht über uns hat, und sogar wie es in der Welt ist."
TW im Titel
Mithu Sanyal zeigt in ihrem Buch die Geschichte von Vergewaltigung als "der dunkle Doppelgänger der Geschlechterverhältnisse."
Nicht nur Sexualität, auch Gewalt ist demnach ein Bereich, in dem sich die Narrative des weiblichen passiven Opfers und der männlichen aktiven Täter aufrechterhalten.
Die Art und Weise wie wir als Gesellschaft über Vergewaltigung sprechen, beeinflusst maßgeblich wie wir darüber denken. Nicht nur Sexismus, sondern auch Rassismus spielt dabei eine Rolle.
Neben der Vergangenheit, widmet sie sich aber auch der Zukunft. Was muss eine Gesellschaft tun, um Vergewaltigung zu verhindern? Was muss sich strafrechtlich und kulturell verändern? Und wie sieht Konsens wirklich aus?
Fazit: 5/5 ⭐️
Das Buch ist definitiv keine angenehm leichte Lektüre, was bei dem Thema relativ selbsterklärend ist. Wenn ihr euch aber bereit dazu fühlt und euch die Auseinandersetzung damit nicht zu sehr persönlich belastet, kann ich es uneingeschränkt empfehlen. Ich bin beeindruckt von Sanyals Herangehensweisen an diese komplexe Thematik und wie es ihr gelingt, so viele (für mich neue) Perspektiven in diesem Werk einzubringen. Sie eröffnet damit einen ganz neuen Diskurs über ein Thema, das mehr über unsere Gesellschaft aussagt, als wir es wahrhaben wollen.
Vergewaltigung
Kulturgeschichte der Vergewaltigung
von Mithu M. Sanyal
erschienen 2016 in der Edition Nautilus
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