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Identitti

"Identitti" ist der erste Roman von der Autorin Mithu Sanyal und wurde für den Buchpreis 2021 nominiert. Und das zurecht!

 

 

In diesem Roman wird das Thema von Identitätspolitik und Rassismus unglaublich raffiniert beleuchtet und ausgehandelt. Immer wieder stolpert man als Leser*in über Aussagen und wird zur aktiven Auseinandersetzung angefeuert.

 

Um was es inhaltlich geht könnt ihr schon bei vielen anderen nachlesen, daher spare ich mir das mal.

 

 

Die Diskussionen zwischen den Protagonist*innen und sind polarisierend, wühlen auf und fordern dazu auf, selbst nachzudenken und den eigenen Standpunkt immer wieder neu zu hinterfragen.

Wo hört weiß-Sein auf und fängt PoC-Sein an und wer definiert die Grenzen von Identität oder braucht es sowas überhaupt?

 

Das fiktive Geschehen um Saraswati hat einen realen Ursprung in der Vergangenheit und wird in den Kontext der aktuellen Realität gesetzt und in diesem Rahmen von vielen echten Stimmen verhandelt.

Außerdem wird der Anschlag in Hanau am 19.02.20 als Ereignis aufgegriffen und setzt damit ein Gedenken und Zeichen für die Allgegenwärtigkeit von Rassismus in der Gesellschaft.

 

Der Schreibstil hat mich sehr angesprochen, aber ich kann mir auch vorstellen, dass die moderne Sprache und die vielen Begriffe für manche irritierend sein können. Auch die Chronologie der Handlung war für manchmal verwirrend.

 

Identitti ist ein starker und wichtiger Roman, der die aktuellen Diskurse behandelt und dabei doch keine Antwort liefert. Damit gelingt es Sanyal die Leser*innen zur eigenen Auseinandersetzung anzuregen und das in einer sehr raffinierten Art und Weise.

 

Ich bin sehr begeistert und kann es euch wirklich ans Herz legen!


"Identitti" von Mithu Sanyal

erschienen 2021 im Hanser Verlag

(unbezahlte Werbung, selbstgekauft)

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