Sag mir nicht Feminismus sei überbewertet, wenn ich mehrmals drüber nachdenken muss, ob ich mit meinem Outfit auf die Straßen gehen sollte.
Ich überdenke es weil es Gefahren mit sich bringen könnte, weil mein Körper mir als eine Gefahrenquelle vermittelt wird. Gefahren, für die ich selbst verantwortlich gemacht werde, für die ich selbst gesorgt hätte, die ich provoziert hätte, vielleicht sogar gewollt hätte.
In der Theorie klingt es so leicht. Ich trage einfach was ich will, ich muss keine Angst haben, ich bin stark. In der Praxis aber sieht es selten so aus, da hängt viel mehr dran.
Wenn ich den kurzen Rock statt die lange Hose anziehe, wenn ich die spätere Bahn alleine nach Hause nehme, wenn ich nachts die dunkle Abkürzung nehme statt an der Hauptstraße zu laufen, dann fühle ich mich jedes Mal ein kleines wenig stärker, auch wenn immer Angst mitschwingt.
Eine Angst, die keinen Grund haben sollte, aber ihn leider doch hat. Eine Angst, die ich verlernen will, wofür es aber mehr braucht als nur meinen eigenen Kopf. Es sollte nicht meine Aufgabe sein, diesen Gefahren aus dem Weg zu gehen und sie zu vermeiden, es sollte sie erst gar nicht geben müssen.
Wir alle haben es verdient uns sicher zu fühlen! Egal was wir tragen, wo wir sind oder welche Zeit es ist!
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