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Philosophinnen

In vielen Wissenschaften gibt es eine Geschlechter-Lücke und auch die Philosophie bleibt davon nicht verschont.

Wenn ich mir anschaue, was ich in den letzten Jahren meines Philosophiestudiums so gelernt habe, lese ich da eine Menge Namen alter weißer Männer. Nur vereinzelt tauchte da mal der Name einer Frau auf. Simone de Beauvoir und Hannah Arendt wurden mal am Rande erwähnt, immer in Bezug auf einen männlichen Philosophen, das wars dann auch schon.

 

Das liegt aber nicht daran, dass es keine Philosophinnen gegeben hat, sondern an dem mangelnden Interesse an Frauen und ihren Leistungen. Und auch daran, das in der Philosophie das vorherrschende Bild ein alter weißen Mann ist, der alleine denkend in seinem stillen Kämmerchen hockt. Da drin scheint kein Platz für Frauen zu sein.


Diesem Missstand wollen Rebecca Buxton und Lisa Whiting mit ihrer Sammlung ein anderes Bild entgegen halten. Sie geben einen Einblick in die Frauen der Philosophiegeschichte, von der Antike bis zur Moderne und aus verschiedenen Ländern.

 

Viele Namen habe ich noch nie gehört, was mich teilweise sehr ärgert, wenn ich jetzt lese, was für interessante Gedanken mir so lange entbehrt wurden. Die Philosophinnen werden jeweils in kurzen Essays von aktuellen Philosoph:innen dargestellt und darin auch kritisch beleuchtet.

 

Die Seitenzahl in diesem Buch ist begrenzt und so ist auch die Darstellung der Philosophinnen keineswegs vollständig, viele werden am Ende noch kurz aufgelistet oder tauchen gar nicht auf. Das ist aber umso mehr ein Beweis dafür, dass es in der Philosophie mehr Aufmerksamkeit für Frauen geben muss.

 

Denn es mangelt nicht an Wissen und Literatur VON ihnen, sondern ÜBER sie!


"Philosophinnen. Von Hypatia bis Angela Davis: Herausragende Frauen der Philosophiegeschichte."

herausgegeben von Rebecca Bexton und Lisa Whiting

übersetzt von Roberta Schneider, Daniel Beskos und Nefeli Kavouras

erschienen 2020 im Mairisch Verlag

Vielen Dank für das Rezensionsexemplar!

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