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Spitzenreiterinnen

"Sie schämt sich nicht. Diese Frau hat den Verstand verloren."


In ihrem Roman "Spitzenreiterinnen" gibt Jovana Reisinger einen Einblick in verschiedene Frauenleben. Aber trotz aller Unterschiedlichkeiten haben sie doch eines gemeinsam - sie alle leiden unter den Ungerechtigkeiten des Patriachats, an der gesellschaftlichen Rolle als Frau. 

 

Sie alle versuchen daraus auszubrechen, und mit welchen inneren und äußeren Kämpfen das zusammnhängt, zeigt der Roman immer wieder eindrücklich.

 

Reisinger schreibt mit Ironie und Übertreibungen, aber trotz all der witzigen Leichtigkeit, tragen ihre Figuren eine reale Schwere mit sich. Sie sind aufgeladen mit Wut und Mut, sie alle versuchen aus den herrschenden Strukturen auszubrechen.

Unabhängig davon, wie befreit frau sich selbst von diesen Rollenbildern fühlt, ist es ein wichtiger Roman, der einem die Realität direkt vor den Latz knallt. 

 

Es ist die Realität des Patriarchats, unter der wir doch alle leiden, über die wir manchmal auch lachen können, aber über die wir doch nie aufhören dürfen, wütend zu sein.


 Jovana Reisinger ist Autorin, Filmemacherin und bildende Künstlerin in München. "Spitzenreiterinnen" ist nach "Still halten" ihr zweiter Roman und erschien 2021 im Verbrecher Verlag. 

- Rezensionsexemplar -

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